Versicherung

Was Sie bei Unwetter für Ihr Haus beachten müssen

Wenn Stürme und Unwetter übers Land ziehen, entsteht oft viel Schaden. Als Hausbesitzer können Sie vorsorgen.

Als der Orkan Kyrill im Januar 2007 über Europa hinwegzog, legten seine Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h das öffentliche Leben lahm. Am Ende wurde der Schaden europaweit auf zehn Milliarden US-Dollar geschätzt, davon alleine 5,5 Milliarden in Deutschland.

Absicherung gegen Unwetter

Ihr Haus ist bei solchen Extremereignissen natürlich besonders gefährdet, aber auch schon bei kleineren Stürmen und Unwettern kann großer Schaden entstehen. Dagegen sollten Sie sich absichern:

  • Haftpflichtversicherung: Durch einen Sturm oder ein Unwetter kann großer Schaden entstehen, etwa, weil ein herabfallender Dachziegel ein Auto beschädigt oder einen Passanten verletzt. In solchen Fällen greift die Haftpflichtversicherung. Als Selbstnutzer sollten Sie darauf achten, dass Ihre private Haftpflichtversicherung auch bei Schäden durch Ihr selbstgenutztes Haus haftet. Sofern Sie eine Immobilie vermieten, greift die Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. Die Beiträge hängen von der Höhe der Bruttojahresmiete ab und lassen sich über die Betriebskosten auf die Mieter umlegen. Achten Sie immer auf eine ausreichend hohe Deckungssumme - mindestens fünf Millionen Euro werden allgemein empfohlen. Es wäre in vielerlei Hinsicht absolut unverständlich, wenn Sie diese Versicherung nicht abschließen würden - zumal sie im Verhältnis recht günstig ist. Übrigens: Auch beim Hausbau kann Schaden entstehen - achten Sie auch hier darauf, dass die Versicherung greift.
  • Wohngebäudeversicherung: Wird ein Wohngebäude durch Brand, Blitzschlag, Unwetter oder austretendes Leitungswasser beschädigt, leistet die Wohngebäudeversicherung. Achten Sie darauf, dass auch bei Überspannungsschäden - die schnell durch einen Blitzschlag in der Umgebung geschehen können - gezahlt wird und dass Ihr Versicherer auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichtet. Ein Manko hat diese Versicherung: Da hier auch die Schadenswahrscheinlichkeit eine große Rolle spielt, werden Sie Ihr Haus nur sehr schwer gegen Überschwemmung versichern können, wenn es in einem klassischen Überflutungsgebiet liegt. Die Rohbau- bzw. Bauleistungsversicherung ist übrigens quasi das Pendant für den Hausbau.
  • Vorsorgen: Immens wichtig, auch für die Versicherungsleistung, ist, dass Sie Ihr Haus gut in Schuss halten. Regelmäßig sollten Sie zum Beispiel das Dach warten lassen, sonst kann es sein, dass die Versicherung nicht zahlt. So bieten Innungsmitglieder des Deutschen Dachdeckerhandwerks zwei Dachvorsorgeprogramme: DachCheck und DachCheck Plus. Natürlich sollte dieser DachCheck vor der Unwettersaison angesetzt werden.

Kommt es an Ihrem Haus durch ein Unwetter zu Schaden, sollten Sie diesen umgehend der Versicherung melden und sofort mindestens notdürftige Absicherungsmaßnahmen treffen.

Praxistipp:

Notfallsituationen sind selten gute Verhandlungssituationen gegenüber Ihrem Handwerker. Umso besser ist es, wenn Sie - etwa durch die Dachwartung - schon ein gutes Geschäftsverhältnis zu einem Handwerker haben, der Ihnen dann hoffentlich schnell hilft. Holen Sie bei der Auswahl des Handwerkers mehrere Angebot ein und vergleichen Sie hier auch Leistung und Preis.

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