So sichern Sie Ihre Sanierungsmaßnahme mit Versicherungen ab

© 07/2025 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG / Jörg Stroisch

Was Sie in diesem Artikel lernen

  • Warum die Bauwesensversicherung wichtig ist
  • Was Sie rund um die Sanierung bei Ihrer Versicherung beachten sollten
  • Welche Versicherungen rund um Ihre Immobilie generell wichtig sind
  • Praxistipp: Warum ein Versicherungsvergleich sinnvoll ist

Einleitung

Wenn Sie in Ihrer Immobilie Sanierungen oder Renovierungen durchführen, dann kann viel passieren. Deshalb sollten Sie vorher einen kritischen Blick auf die Versicherung werfen, zum Beispiel auf die Bauwesensversicherung.

Warum die Bauwesensversicherung wichtig ist

Zunächst: Eine Bauwesensversicherung ist in der Regel nicht separat erhältlich. Der Schutz Ihrer Immobilie vor Zerstörung ist in die Wohngebäudeversicherung integriert. Dennoch ist gerade eine größere Sanierung ein guter Anlass, hier die Bedingungen zu kontrollieren und eventuell auszuweiten:

  • Grobe Fahrlässigkeit: Zentral ist, dass die Versicherung auch zahlt, wenn Sie grob fahrlässig handeln. Hier wird gerne das Beispiel mit der Kerze genannt: Sie bleibt unbedacht angezündet im Zimmer stehen und die Immobilie brennt ab. Wenn der Versicherer auf den sogenannten Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichtet, wird hier dennoch der Schaden beglichen.
  • Hotel- und Einlagerungskosten: Oft übersehen wird, dass bei einer unbewohnbaren Immobilie nicht nur der Schaden an der Immobilie zu Buche schlägt, sondern auch, wie Sie den Übergang bis zum Wiederbezug überbrücken. Achten Sie deshalb auch darauf, in welchem Maße Hotelkosten und Einlagerungskosten von der Versicherung beglichen werden.
  • Elementarschadensschutz: Zwar nicht direkt mit Ihrer Sanierung verbunden, aber dennoch ein extrem wichtiger Zusatz ist der sogenannte Elementarschadensschutz, der auch bei Naturgewalten Schäden an der Immobilie reguliert.
  • Automatische Anpassung: Sicherlich hilfreich ist es, wenn Sie sich nicht ständig um die Versicherungsbedingungen kümmern müssen, zumal die Wohngebäudeversicherung schon sehr eng mit der Immobilie verbunden ist. Verschiedene Tarife bieten eine automatische Anpassung an verbesserte, neue Versicherungsbedingungen an.

 

Was Sie rund um die Sanierung bei Ihrer Versicherung beachten sollten

Tatsächlich sollten Sie eine Sanierung auch gegenüber der Versicherung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Achten Sie penibel darauf, dass Sie sich an alle Bedingungen halten:

  • Gefahrenerhöhung: Ganz generell kann gesagt werden, dass eine Sanierung Ihrer Immobilie eine Gefahrenerhöhung für Ihre Versicherungsgesellschaft darstellt. Sprich: Das Risiko eines Schadensfalls steigt. Deshalb müssen Sie Ihre Versicherungsgesellschaft über die anstehende Sanierung informieren. Der Versicherer kann dann zum Beispiel die Prämie erhöhen.
  • Versicherungssumme: Auch wichtig ist die maximal abgesicherte Versicherungssumme. Diese sollte sich am tatsächlichen Wert Ihrer Immobilie orientieren, damit Sie im Schadensfall nicht auf Kosten sitzenbleiben. Auch hier ist eine Sanierung ein guter Anlass, das noch einmal kritisch zu beleuchten – und eventuell mit der Versicherungsgesellschaft eine Ausweitung des Vertrags zu verhandeln.
  • Obliegenheitspflichten: Darüber hinaus schreiben viele Versicherungsbedingungen eine Art Verhaltensregel in bestimmten Sachen vor. Diese sogenannten Obliegenheitspflichten müssen Sie unbedingt einhalten, wenn Sie Ärger mit Ihrer Versicherungsgesellschaft vermeiden wollen. Analysieren Sie hier ganz bewusst die Versicherungsbedingungen.

Eine Sanierung oder Renovierung ist ein guter Anlass für Sie, das Versicherungsportfolio noch einmal kritisch zu hinterfragen. In vielen Bereichen haben sich nämlich die Konditionen verbessert. Schauen Sie in Ihre aktuellen Versicherungsbedingungen und finden Sie mithilfe von Vergleichen heraus, wo es bessere Absicherungen gibt.
 

Welche Versicherungen rund um Ihre Immobilie generell wichtig sind

Eine einfache Versicherungscheckliste, die auf alle Menschen passt, gibt es leider nicht. Welche Arten von Versicherungen für Sie wichtig sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

  • Haftpflichtversicherung: Mit Abstand die wichtigste Versicherungspolice überhaupt ist die private Haftpflichtversicherung. Sie zahlt, wenn durch Ihre Immobilie einer anderen Person, Sache oder Vermögen ein Schaden zugefügt wurde. Sofern Sie die Immobilie selbst nutzen, ist dies in der Regel über die private Haftpflichtversicherung abgedeckt. Sollten Sie eine Immobilie vermieten, müssen Sie eine separate Grundbesitzerhaftpflichtversicherung abschließen. Achten Sie auf eine Deckungssumme von mindestens fünf Millionen Euro. Und: Achten Sie unbedingt darauf, dass die Bausumme Ihrer Sanierung auch in voller Höhe abgedeckt ist – hier gibt es große Unterschiede in den Versicherungsbedingungen.
  • Lebensversicherung: Die Risiko-Lebensversicherung ist sehr wichtig für die Immobilienfinanzierung. Denn was passiert, wenn der Hauptverdiener stirbt? Eine solche Versicherung deckt dann – mindestens – die Baufinanzierungssumme ab. Die Risikolebensversicherung gibt es auch als Restschuldversicherung, bei der die Versicherungssumme in gleicher Höhe sinkt, wie die Schulden abnehmen. Allerdings ist es sinnvoller, gleich eine konstante Versicherung abzuschließen, denn häufig soll auch noch die Familie mitabgesichert werden. Sehr umstritten sind Kapital-Lebensversicherungen als Alternative: Sie koppeln ein Anlageziel mit einem Versicherungsziel und bedienen nach Ansicht vieler Verbraucherschützer deshalb keines dieser Ziele optimal.
  • Gesetzliche Unfallversicherung: Gerne vergessen wird die Unfallversicherung, welche aber gerade auf der Baustelle sehr wichtig ist. Private Bauherren müssen ihre Helfer bei der Berufsgenossenschaft Bau anmelden.
  • Private Unfallversicherung: Mit der Absicherung Ihrer Helfer auf der Sanierungsbaustelle sind aber noch nicht Sie selbst abgesichert. Deshalb ist es sinnvoll, dass Sie sich über eine private Unfallversicherung Gedanken machen. Hier gibt es sehr viele unterschiedliche Angebote im Markt.
  • Hausratversicherung: Ebenfalls sinnvoll kann die Absicherung Ihres Inventars durch eine Hausratversicherung sein. Und noch wichtiger: Auch diese will über die Sanierung oftmals informiert werden. Gerade Gerüste an der Hauswand erhöhen das Risiko deutlich. Sofern Sie eine Immobilie vermieten, unterrichten Sie auch Ihre Mieter, dass diese ihre Versicherungsgesellschaft informieren sollten.

Informieren Sie sich ausführlich, welche Versicherungen ganz konkret für Sie sinnvoll sind. Und achten Sie dabei auch wieder stark auf die jeweiligen Konditionen, denn diese können sich deutlich unterscheiden.
 

Praxistipp

Analysieren Sie genau, welche Versicherungen Sie wo abgeschlossen haben. Denn in vielen Fällen ergibt es keinen Sinn, eine Doppelversicherung zu haben – etwa eine Reisehaftpflicht über die Kreditkarte und zusätzlich noch eine private Haftpflichtversicherung. Als Familie und Paar können Sie davon profitieren, dass Sie bestimmte Versicherungen nicht separat, sondern gemeinsam abschließen können.

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