Was Sie bei der Dachsanierung beachten sollten

© 08/2025 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG / Jörg Stroisch

Was Sie in diesem Artikel lernen

  • Wie Sie eine Dachsanierung gut planen
  • Wie Sie eine Dachsanierung finanzieren können
  • Praxistipp: Warum Sie die Dachsanierung Profis überlassen sollten

Einleitung

Das Dach ist der Hut des Hauses, ständiger Witterung ausgesetzt. Deshalb fällt hier irgendwann eine Dachsanierung an. Das hat seine Tücken.

Wie Sie eine Dachsanierung gut planen

Wenn der Dachstuhl kaputt oder die Wärmedämmung in die Jahre gekommen ist, dann steht eine Dachsanierung an. Dabei gibt es viel zu beachten:

  • Wohnfläche erzeugen: Wenn Sie ohnehin gerade schon das Dach neu machen, kann es sich anbieten, auch gleich über einen Dachausbau nachzudenken. Sprich: Aus der zugigen Abstellkammer wird ein bewohnbarer Raum. Es ist natürlich sinnvoll, so etwas nicht mitten in der Lebenszeit eines Daches anzugehen, sondern dann, wenn es sowieso erneuert werden muss. Beachten Sie aber: Sollten sie das bewohnbare Zimmer hinterher weiterhin als Gerümpelkammer verwenden, ist der Dachausbau reine Geldverschwendung.
  • Energetische Anforderungen: Sollten Sie Ihr Dach erneuern, dann gelten gesetzliche Vorschriften rund um den Wärmeschutz. Auch hier gilt: Es macht einen großen Unterschied, ob Ihr Dach als Wohnraum genutzt wird oder einfach als Dachspeicher mit etwas Platz für die Antennenanlage. Im Gebäudeenergiegesetz ist festgeschrieben, welche Mindestanforderungen Sie erfüllen müssen. Konkret darf der sogenannte Wärmeenergiedurchgangskoeffizient (U-Wert) nach der Sanierung bei Giebeldächern 0,24 W/(qm K) und bei Flachdächern 0,20 W/(qm K) nicht überschreiten. Sofern Sie Ihr Dach nicht als Wohnraum nutzen, sind Sie verpflichtet, Wärmedämmung auf den Boden zu legen, und zwar so, dass dort ein U-Wert von0,24 W/(qm K) nicht überschritten wird.
  • Statik: Tatsächlich ist ein Dachausbau alles andere als trivial. Denn hier werden auch statische Berechnungen nötig, um sicherzustellen, dass das Dach weiterhin seine Stabilität behält. Insbesondere bei einer integrierten energetischen Sanierung kann es alleine durch das Volumen der Dämmung zu einer Aufständerung der Dachbalken kommen. Umso wichtiger ist es, dass die Statik berechnet wird.
  • Weitere Maßnahmen: Es kann im Zuge der Dachsanierung auch interessant sein, sich mit Photovoltaik oder Solarthermie auseinanderzusetzen. Denn auch hier gilt: Wenn das Gerüst ohnehin schon steht und das Dach aufgerissen wird, können Solarpaneele auf dem Dach viel kostengünstiger und besser integriert werden.
  • Baugenehmigung: Immer wieder führen fehlende Baugenehmigungen später bei einem Verkauf zu Problemen. Und hier kommt besonders häufig der nicht genehmigte Dachausbau vor. Kümmern Sie sich in jedem Fall um eine Baugenehmigung für Ihren Dachausbau.
  • Beratung und Begleitung: Deshalb ist es auch umso wichtiger, dass Sie sich bei der Dachsanierung und insbesondere beim Dachausbau gut begleiten lassen, am besten von einem Architekten. Zudem ist auch eine qualifizierte Energieberatung sinnvoll, zumal Sie die entsprechenden Nachweise bei der Beantragung von Fördermitteln ohnehin benötigen.
  • Angebote einholen: Natürlich sollten Sie Ihr Dach nur von Profis ausbauen lassen, die auch seriös arbeiten. Suchen Sie sich deshalb Dachdecker aus, die in der Innung organisiert sind. Und natürlich gilt, dass Sie ruhig mehrere Angebote einholen sollten. Ihr Architekt unterstützt Sie dabei. Pauschale Aussagen über Kosten für die Dachsanierung sind nahezu unmöglich, denn das hängt einfach damit zusammen, was Sie genau planen. Wollen Sie zum Beispiel im neu ausgebauten Dach auch ein Badezimmer haben, dann kostet das ungleich mehr, als wenn Sie „nur“ eine Dachgaube setzen wollen.

Fallen Sie nicht auf die sogenannten Dach-Haie herein. Hier werden Ihnen vermeintlich günstige Angebote von ortsfremden Handwerkern quasi auf der Durchreise offeriert, oftmals ohne vernünftige Kontaktmöglichkeiten, vielleicht auch manchmal mit nicht legaler Beschäftigung. Das kann für Sie nur schlecht ausgehen.

 

Wie Sie die Dachsanierung finanzieren können

Eine Dachsanierung ist definitiv eine teure Angelegenheit, die schnell die bar verfügbaren Mittel übersteigen kann. Aber es gibt viele Fördermittel:

  • Bankfinanzierung: Der klassische Weg der Finanzierung einer Dachsanierung ist die Baufinanzierung. Als Bestandskunde bei der DSL-Bank können Sie hier Ihren Finanzbedarf anpassen – und so die Sanierung bezahlen. Die Berater kümmern sich dann auch darum, welche Fördermittel in Betracht kommen. 
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Einzelmaßnahmen: Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Zuschüsse für energetische Maßnahmen beantragt werden. Konkret wird die Dachdämmung mit 15 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst, also maximal mit 9.000 Euro pro Wohneinheit (bei maximal förderfähigen Gesamtkosten von 60.000 Euro pro Wohneinheit). Sollte die Maßnahme im Rahmen der geförderten Energieberatung vorgenommen werden, so erhöht sich der Zuschuss um 5 Prozent auf dann 12.000 Euro pro Wohneinheit. Festgehalten ist dies in einer Richtlinie für die Bundesförderung.
  • Bundesförderung Energieberatung: Das BAFA bietet entsprechend eine Förderung einer Energieberatung an. Hierzu werden bei Ein- und Zweifamilienhäusern 50 Prozent des Beratungshonorars - maximal 650 Euro - und bei Wohngebäuden ab drei Wohneinheiten entsprechend maximal 850 Euro gefördert. Bei Wohneigentumsgemeinschaften werden zusätzlich weitere 250 Euro pro Wohneinheit erstattet, sofern die Beratungsergebnisse in einer Wohnungseigentümerversammlung erläutert werden.
  • Kreditprogramme der KfW: Die KfW bietet mit den Kreditprogrammen 358/359 und 261 (nur bei einer Komplettsanierung) zinsvergünstigte Darlehen und auch großzügige Tilgungszuschüsse an. Auf einer Übersichtsseite zur energieeffizienten Sanierung informiert sie über die Konditionen. 
  • Steuervorteile: Sofern Sie auf die staatliche Förderung und Zuschüsse verzichten, können Sie alternativ auch bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten – maximal insgesamt 40.000 Euro über drei Jahre – von der Steuer absetzen. Dies ist in Paragraf 35c des Einkommenssteuergesetzes (EStG) geregelt.

Eine Dachsanierung ist in jedem Fall ein sehr umfangreiches Unterfangen. Nutzen Sie deshalb die (geförderten) Beratungsangebote, damit Sie hier eine sinnige Lösung für Ihre Immobilie finden.
 

Praxistipp

Überlassen Sie die Arbeiten an Ihrem Dach dem Profi! Wenn es durch unsachgemäß angebrachte Materialien zu Kältebrücken kommt, zieht schnell der Schimmel in Ihren Dachausbau ein. Ihre Zeit können Sie besser dafür nutzen, die Maßnahmen gut zu planen und zu begleiten.

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