Tipps rund um die Kellersanierung

© 09/2025 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG / Jörg Stroisch

Was Sie in diesem Artikel lernen

  • So planen Sie Ihre Kellersanierung gut
  • So finanzieren Sie eine Kellersanierung
  • Praxistipp: Warum Sie die Kellersanierung Profis überlassen sollten

Einleitung

Wenn Sie aus der ehemaligen Kartoffel- oder Kohlelagerstätte einen behaglichen Wohnraum machen möchten, müssen Sie kräftig investieren. Und auch sonst ist eine Kellersanierung kompliziert. Worauf Sie achten müssen.

So planen Sie Ihre Kellersanierung gut

Eine Kellersanierung ist eine extrem aufwändige Angelegenheit und setzt viel Planung und Wissen voraus. Machen Sie sich also ausführlich Gedanken dazu:

  • Nutzung klären: Das Wichtigste überhaupt ist, dass Sie für sich klären, wie Sie Ihren Keller nach der Sanierung nutzen wollen. Es macht einen großen Unterschied, ob er weiterhin Abstellraum und Kartoffelkeller bleibt oder darin ein Wohnraum entstehen soll. Natürlich ist es deutlich teurer, wenn ein Wohnraum entstehen oder erhalten bleiben soll. Wenn dieser dann später doch nur als erweiterte Gerümpelkammer genutzt wird, ist das Geldverschwendung, einfach eine gut beheizte und gedämmte, teure Gerümpelkammer.
  • DIY: Oftmals keine gute Idee ist es, einen Keller mit normalem "Baumarktwissen" do-it-yourself selbst zu sanieren. Wenn Sie zum Beispiel Holzpaneele an die Wand packen oder auch eine falsche Wärmedämmung, dann kann sich darunter Schimmel bilden. Dann kann die Kellernutzung später sogar gesundheitsschädlich sein.
  • Außenwände sanieren: Eines der vorrangigen Ziele bei einer Kellersanierung ist es vermutlich Außenwände so wiederherzustellen, dass keine Feuchtigkeit eindringen kann. Im Verlaufe von Jahrzehnten können sich hier Schäden an der Substanz ansammeln, die behoben werden sollen. Eine Injektion ist eine Möglichkeit, eine undichte Kellerabdichtung oder defekte Mauerwerkssperre zu beheben, neben anderen Methoden.
  • Wärmedämmung: Rein energetisch ist es natürlich sinnvoll, die Außenwände zu dämmen, weil so auch das Mauerwerk geschützt wird. Aber nicht immer ist das möglich. Dann kommen alternativ andere Dämmverfahren zum Einsatz, zum Beispiel eine Innendämmung. Im Gebäudeenergiegesetz ist geregelt, wie die Dämmung mindestens ausfallen muss. Dabei wird zwischen beheizten und nicht beheizten Kellerräumen unterschieden. So darf dieser in der Regel den Wärmeenergiedurchgangskoeffizient (U-Wert) von 0,30 W/(qm K) nicht überschreiten, für Decken gelten in der Regel 0,24 W/(qm K).
  • Heizung planen: Die Heizung ist hier unter zwei Gesichtspunkten relevant. Einerseits wollen Sie eventuell die Kellerräume auch beheizen. Darauf muss eine vorhandene Heizungsanlage ausgerichtet werden. Andererseits benötigt diese womöglich auch viel Platz. Eine Heizungserneuerung ist in jedem Fall ein Projekt, das deutlich über die Kellersanierung hinausgeht – aber es kann durchaus sinnvoll sein, die Kellersanierung gleich damit zu kombinieren, denn das spart Kosten und Aufwand im Vergleich zu einer aufgeteilten Herangehensweise.
  • Lüftung: Eine gute Lüftung ist auch beim Keller das A und O. Dabei sollten Sie darauf achten, dass es draußen nicht wärmer ist als im Keller selbst. Sprich: Im Hochsommer sollten Sie den Keller in der kühlen Nacht lüften.
  • Voruntersuchung: In Anbetracht der Tatsache, dass niemand am grünen Tisch seriös entscheiden kann, wie ein Keller saniert werden kann, nehmen viele Handwerker auch schon für die Voruntersuchung Geld. Das wird oft bei Auftragsvergabe verrechnet. 
  • Fachleute suchen: Sie sollten für den Aus- und Umbau eines Kellers oder dessen Sanierung Fachleute zu Rate ziehen. Dafür zuständig sind verschiedene Baugewerke. Möglicherweise finden Sie Handwerker, die auf Keller spezialisiert sind. Gut ist es, wenn diese über den Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und einer Innung angeschlossen sind. Holen Sie immer mehrere Vergleichsangebote ein.
     

So finanzieren Sie eine Kellersanierung

Eine Kellersanierung kann sehr schnell sehr teuer werden. Deshalb sollten Sie sich auch Gedanken darüber machen, wie Sie diese finanzieren:
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Einzelmaßnahmen: Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Zuschüsse für energetische Maßnahmen beantragt werden. Konkret wird die Dämmung der Gebäudehülle mit 15 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst, also maximal mit 9.000 Euro pro Wohneinheit (bei maximal förderfähigen Gesamtkosten von 60.000 Euro pro Wohneinheit). Sollte die Maßnahmen im Rahmen der geförderten Energieberatung vorgenommen werden, so erhöht sich der Zuschuss um 5 Prozent auf dann 12.000 Euro pro Wohneinheit. Festgehalten ist dies in einer Richtlinie für die Bundesförderung.
  • Bundesförderung Energieberatung: Das BAFA bietet entsprechend eine Förderung einer Energieberatung an. Hierzu werden bei Ein- und Zweifamilienhäusern 50 Prozent des Beratungshonorars – maximal 650 Euro – und bei Wohngebäuden ab drei Wohneinheiten entsprechend maximal 850 Euro gefördert. Bei Wohneigentumsgemeinschaften werden zusätzlich weitere 250 Euro pro Wohneinheit erstattet, sofern die Beratungsergebnisse in einer Wohnungseigentümerversammlung erläutert werden.
  • Kreditprogramme der KfW: Die KfW bietet mit den Kreditprogrammen 358/359 und 261 (nur bei einer Komplettsanierung) zinsvergünstigte Darlehen und auch großzügige Tilgungszuschüsse an. Auf einer Übersichtsseite zur energieeffizienten Sanierung informiert sie über die Konditionen.
  • Steuervorteile: Sofern Sie auf die staatliche Förderung und Zuschüsse verzichten, können Sie alternativ auch bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten – maximal insgesamt 40.000 Euro über drei Jahre – von der Steuer absetzen. Dies ist in Paragraf 35c des Einkommenssteuergesetzes (EStG) geregelt.

Oftmals lässt sich die Baufinanzierung ohne Probleme mit Förderprogrammen kombinieren. Ihr DSL-Bank-Berater informiert Sie darüber gerne.

Praxistipp

Do-it-Yourself bei der Kellersanierung ist keine gute Idee. Überlassen Sie die Arbeiten auf jedem Fall Profis. Wenn Sie hier nämlich bei der Wahl der Maßnahme Fehler machen, gibt es die Gefahr von Feuchtigkeit und Schimmel – und es wird am Ende alles doppelt so teuer.

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