Zuhause für eine gute Wasseraufbereitung sorgen

© 10/2025 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG / Jörg Stroisch

Was Sie in diesem Artikel lernen

  • Wann und wie Sie eine Wasseraufbereitung in Betracht ziehen sollten
  • Welche Methoden es zur Wasseraufbereitung gibt
  • Praxistipp: Was Sie bei der Beauftragung beachten sollten

Einleitung

Wasser ist nicht nur Lebenselixier. Es sorgt in vielen Fällen auch für Probleme in den Rohren. Wann Sie eine Wasseraufbereitung in Betracht ziehen sollten – und wie Sie dabei vorgehen können.

Wann und wie Sie eine Wasseraufbereitung in Betracht ziehen sollten

Gibt es Indizien, bei denen Sie rund ums Wasser aufhorchen sollten? Wie gehen Sie dann konkret eine zielgerichtete Wasseraufbereitung an? Ein Überblick:

  • Alter und Material: Schon das Alter der verwendeten Rohre kann ein Indiz für eine schlechtere Wasserqualität sein. Sind sie älter als 30 Jahre, womöglich aus Eisen oder sogar noch aus Blei? Dann sollten Sie hellhörig werden.
  • Geschmack und Geruch: Sehr spürbar ist es, wenn das Wasser unangenehm riecht oder schmeckt. Zwar muss das nicht gesundheitsschädlich sein, aber bedenken Sie, dass alles, was Sie riechen und schmecken, sich festsetzt.
  • Kalkspuren: Es ist regional sehr unterschiedlich, wie hart oder weich und wie kalkhaltig das Leitungswasser ist. Wenn Sie sehr häufig Ihren Wasserkocher entkalken müssen, ist das nicht nur lästig, sondern auch hier gilt: Der Kalk greift auch andere Systeme kontinuierlich an.
  • Wasseranalyse: Kommen einige Kriterien zusammen, dann kann zunächst eine Wasseranalyse sinnvoll sein. Denn natürlich sollten unterschiedliche Maßnahmen bei unterschiedlichen Ursachen erfolgen. Die Wasseranalyse kostet je nach Labor etwa bis 150 Euro. Beziehen Sie in die Analyse auch Mikroplastik, Chlor und Nitrat ein.
  • Maßnahmenwahl: Es gibt ganz unterschiedliche Maßnahmen. Achten Sie immer darauf, dass bei der Wahl der Geräte DIN-Normen eingehalten werden und sie nach Möglichkeit zertifiziert sind.
  • Wartung: Vergessen Sie nicht die laufenden Kosten für die Instandhaltung und Wartung einer Anlage. Diese können auch erheblich zu Buche schlagen.
  • Handwerker finden: Setzen Sie insbesondere bei der Umsetzung baulicher Maßnahmen unbedingt auf Expertise! Das Sanitärhandwerk ist dafür eine gute Anlaufstelle. Achten Sie hier darauf, dass die Handwerker auch die ausführenden Arbeiten umsetzen können. Eine Mitgliedschaft in einer Innung kann ein Zeichen für Qualität sein. Und: Holen Sie auch mehrere Angebote ein. Das ist unter anderem deswegen hilfreich, weil Sie dann noch viel mehr über mögliche Probleme und Lösungen erfahren.
  • Finanzierung: Gerade bei umfassenderen Maßnahmen kann es für Sie als Hausbesitzer auch sinnvoll sein, eine Finanzierung vorzunehmen. Dies können Sie zum Beispiel über eine Baufinanzierung machen.

Für die meisten Haushalte mit Stadtwasser genügt ein Hauswasserfilter und eventuell eine Enthärtung. Das können Sie auch mit einfachen Methoden erreichen und müssen nicht unbedingt sofort bauliche Maßnahmen ergreifen.
 

Welche Methoden es zur Wasseraufbereitung gibt

Je nach Wasserqualität und auch eigenem Budget können Sie zwischen einer Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen auswählen. Ein Überblick:

  • Aktivkohlefilter: Aktivkohlefilter entfernen organische Verunreinigungen, Chlor, Pestizide und teilweise Schwermetalle durch Adsorption. Sie verbessern also den Geschmack und den Geruch, wirken aber nicht gegen Bakterien und Viren. Sie werden oft als Tischfilter, Untertischfilter oder in Zentralfiltern für das ganze Haus eingesetzt. Je nach Art sind sie unterschiedlich teuer. So kann ein Zentralfilter fürs gesamte Haus schon mal in die tausende Euro gehen, kleine Tischfilter hingegen unter 100 Euro kosten.
  • Umkehrosmose-Anlagen: Durch eine Membran werden fast alle Verunreinigungen (Bakterien, Viren, Schwermetalle, Nitrat, Kalk) herausgefiltert – manchmal sogar zu stark, so dass eine Remineralisierung durchgeführt werden muss. Das Wasser wird dabei fast zu Reinwasser. Das Verfahren ist deutlich teurer als ein Aktivkohlefilter, kostet als Anlage im ganzen Haus mehrere tausend Euro und ist auch als kleine Kompaktanlage teuer. Das Verfahren hat einen hohen Wasserverbrauch.
  • Ionenaustauscher: Mit dem Ionenaustauscher wird Wasser enthärtet, also von Kalk befreit, und zwar durch Natriumionen. Das ist dann auch gleich der Nachteil. Die Methode ist dann sinnvoll, wenn Ihr Wasserkocher ständig verkalkt ist. Als Enthärtungsanlage für das ganze Haus geht sie oft auch in die tausende Euro.
  • UV-Entkeimung: Durch das UV-Licht werden Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen abgetötet. Die Methode wird oft als Ergänzung zu anderen Methoden eingesetzt. Sie funktioniert gut, kostet aber als Anlage fürs komplette Haus auch mehrere tausend Euro.
  • Thermische Desinfektion: Ein großes Problem sind möglicherweise Legionellen in den Wasserrohren. Sie lieben teils stehendes Gewässer in den Rohren. Tatsächlich gibt es hierzu mit der Trinkwasserverordnung sogar umfangreiche Pflichten für Sie als Vermieter und Besitzer eines Hauses, sollte bei einer Untersuchung Legionellenbefall festgestellt werden. Ein Schutz ist die Erhitzung des Wassers auf über 60 Grad Celsius für mindestens drei Minuten. Eventuell sind dafür Nachrüstungen notwendig, die auch in die tausende Euro gehen können. Letztendlich ist der Fehler aber systembedingt: Wenn Legionellen die Möglichkeit von stillen Gewässern in den Leitungen haben, können sie sich bilden.

Gehen Sie auf jeden Fall auf Nummer sicher: Gerade, wenn Sie viel Geld investieren wollen, sollten Sie zuvor eine Wasseranalyse beauftragen. Denn die beste Anlage bringt Ihnen nichts, wenn Sie nicht auf das Problem passt.
 

Praxistipp

Bevor Sie einen Handwerker mit Maßnahmen beauftragen, sollten Sie verschiedene Angebote einholen. Auch sollte sich ein Handwerker die Gegebenheiten vor Ort anschauen, damit er auch ein realistisches Angebot machen kann. Achten Sie bei der finalen Auswahl nicht nur auf den Preis, sondern auf die Qualität.

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