Eigenkapital: Sparen für den Hauswunsch
© 05/2024 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG / Jörg Stroisch
Was Sie in diesem Artikel lernen
- Was Sie rund um das Eigenkapital bei der Baufinanzierung beachten sollten
- Was die Besonderheit an der Muskelhypothek ist
- Wieso Sie nicht jeden Cent in die Baufinanzierung investieren sollten
Einleitung
Sie wollen sich Ihr eigenes kleines Heim schaffen, ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen oder eine Sanierung durchführen? Hilfreich ist es dann, wenn Sie schon etwas angespart haben: Das eingebrachte Eigenkapital macht die Finanzierung günstiger.
Definition: Was ist die Muskelhypothek?
Die sogenannte Muskelhypothek ist Ihre Eigenleistung bei der Baufinanzierung. Sie heißt so, weil ein Teil der Eigenleistung quasi wie das Einbringen von Eigenkapital bewertet wird - und das mit der eigenen Muskelkraft direkt auf der Baustelle. Sofern Sie keine handwerkliche Ausbildung haben, können Sie etwa 10 Prozent der Leistungen – begründet – als Eigenleistung bei der Finanzierung ansetzen. Es gibt aber mehrere Risiken: zum einen ist das Geld ja de facto nicht vorhanden. Zum anderen ist die Frage, wie viel hier von den entsprechenden normalen Handwerkerkosten abgerechnet werden kann, also die entsprechenden Kosten tatsächlich niedriger ausfallen.
Überschätzen Sie hier aber auch die fehlende Expertise nicht: Zum einen ist zum Beispiel die korrekte und wissende Anbringung von Wärmedämmung – und vor allem auch die gute Abstimmung der Komponenten – nicht trivial. Wenn Sie hier Fehler machen, riskieren Sie Bauschäden, die zum Beispiel zu Schimmelbildung in der Wohnung führen können. Zum anderen sind möglicherweise Akademikerhände die harte Arbeit auf einer Baustelle nicht immer gewohnt. Mit der Ersparnis im Blick überschätzen sich hier viele Bauherren gerne. Das kann aber fatale Folgen haben, etwa, wenn es dann aufgrund der falschen Zeitschätzung zu Verzögerungen im Bauablauf kommt und nachfolgende Gewerke nicht rechtzeitig anfangen können. Eine bessere Idee ist es oft, lieber viel Zeit in eine gute Bauplanung zu investieren. Denn je genauer Sie wissen, was Sie tatsächlich wollen, desto exakter sind auch die Baukosten vorhersehbar. Informieren Sie sich ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten der energetischen Sanierung, die verwendeten Materialien und die Standards. Und holen Sie – vielleicht auch mithilfe eines Architekten oder Baubegleiters – verschiedene Angebote ein. Während der Umsetzung können Sie dann die Bauplanung kontrollieren und anpassen.
Praxistipp
Sie sollten penibel darauf achten, dass Sie genügend Puffer für Ihr tägliches Leben behalten. Es ergibt keinen Sinn, jeden übrig gebliebenen Cent der monatlichen Einnahmen in die Baufinanzierung zu investieren. Denn dann muss nur eine unvorhergesehene Ausgabe anfallen – zum Beispiel eine defekte Waschmaschine – und schon haben Sie ein Problem. Es ist aber auch gar nicht nötig: Sie können bei der Baufinanzierung regelmäßige Sondertilgungen zahlen, so dass Sie auch so ohne Probleme bestimmte Beträge gebündelt tilgen können, zum Beispiel, wenn Sie das Weihnachtsgeld beim Job nicht ausgegeben haben. So bleiben Sie finanziell wesentlich flexibler.
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