Wespen sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Sie mögen gerne Insekten und erfüllen hier eine wichtige ökologische Funktion. Das wird gerne vergessen, wenn sie wieder um die eigene Süßspeise auf dem Balkon oder der Terrasse herumschwirren. Der Umgang mit ihnen sollte deshalb wertschätzend erfolgen – ein Überblick:
- Duldungsabstand: Ist das Wespennest ausreichend weit vom Haus entfernt – oftmals wird hier von mindestens sechs Metern ausgegangen – dann sollte das Wespennest einfach in Ruhe gelassen werden. Es ist zudem unwahrscheinlich, dass im nächsten Jahr die Wespen an der gleichen Stelle wieder das Nest bauen.
- Wespen im Haus: Es kann vorkommen, dass Wespen versuchen, das Nest direkt im Haus oder in der Wohnung zu bauen. Sie nutzen dazu zum Beispiel selbst kleinste Löcher in einem leeren Karton und fliegen zielstrebig durch das gekippte Fenster. Wenn auffällig häufig eine Wespe an der gleichen Stelle auftaucht, sollten Sie sich nach den Anfängen eines Nestes umschauen und schnell handeln. Generell ist es also eine gute Idee, Fenster geschlossen zu halten oder durch ein Fliegengitter zu schützen, damit die Wespen nicht ins Haus gelangen.
- Wespen am Haus: Gerade Rollläden oder Nischen sind sehr beliebt bei Wespen. Behalten Sie Ihr Haus im Frühjahr gut im Blick, sodass Sie auffällig viele Wespen schnell erkennen.
- Wespennest umsiedeln: Haben die Wespen das Nest direkt am Haus gebaut, dann kann das Wespennest entfernt oder umgesiedelt werden. Interessant dabei: Die Umsiedlung ist oft günstiger – und natürlich weitaus naturschonender, nicht nur für die Tiere, sondern auch für uns Menschen – als die chemische Bekämpfung. Bei der Umsiedlung nutzen Experten einen speziellen Staubsauger und packen das Nest in eine Umsiedlungskiste, die sie an eine mehrere Kilometer entfernte Stelle bringen. Informieren Sie sich bei den zuständigen Behörden,zum Beispiel beim Umwelt- und Verbraucherschutzamt Ihrer Stadt, was erlaubt und was zu tun ist. Die Kosten tragen Sie als Hausbesitzer. Wichtig dabei: Überlassen Sie die Maßnahmen Experten und machen Sie das nicht selbst.
- Richtiger Umgang mit Wespen: Es gibt viele Märchen und vor allem falschen Umgang mit Wespen. Wegpusten und Wegschlagen ist in jedem Fall der falsche Weg und hat den gegenteiligen Effekt: Die Wespen fühlen sich bedroht und werden aggressiv. Die Nahrung gut abdecken und verschließen hilft am besten gegen zu viele Wespen am Tisch. Das hält die Wespen fern. Und es ist auch vollkommen okay, wenn sich eine Wespe etwas am eigenen Essen labt. Eine Idee ist es auch, überreifes Obst in sicherer Entfernung aufzustellen und die Wespen dorthin zu locken.
Während Wespen zu unserem Alltag gehören, sind Hornissen deutlich seltener – und auch deutlich imposanter als Wespen. Sie stehen ebenfalls streng unter Naturschutz. Prinzipiell sind Wespen und Hornissen friedfertige Tiere. Nur, wenn sie bedroht werden, reagieren sie aggressiv.