Ein Baudenkmal ist keine Immobilie nach Schema F. Es ist reizvoll darin zu wohnen, die Modernisierung oder Sanierung – selbst bei nicht umfassenden Maßnahmen – aber auch eine Herausforderung. Ein Überblick:
- Kostenschätzung für Arbeiten am Denkmal: Es fängt schon mit der Kostenschätzung für eine Modernisierungs- oder Sanierungsmaßnahme an. Es ist im Vorfeld oft nicht final abklärbar, welche Kosten insgesamt tatsächlich entstehen. Niemand kann nämlich in die Wände schauen. Oftmals lauern hier teure Überraschungen. Das gilt selbst bei vermeintlich kleinen Arbeiten.
- Architekten beauftragen: Gerade, wenn die Sanierungsmaßnahmen umfangreicher sind, sollten Sie einen Architekten mit der Planung und vor allem mit der Bauaufsicht beauftragen. Denn es ist für einen Laien schwer zu beurteilen, ob Maßnahmen in guter Qualität durchgeführt wurden. Gerade bei den Bauabnahmen ist es ein Vorteil, wenn sie von einem Experten begleitet werden.
- Angebote einholen: Am Ende des Tages kommt es aber auf die tatsächlichen Kosten an. Und die grenzen Sie am besten ein, indem Sie konkrete Angebote von Handwerkern einholen. Handwerker werden sich dabei vor Ort die Gegebenheiten anschauen und dann Angebote machen, die nicht unbedingt identisch sind. Schon von den Gesprächen können Sie ungemein profitieren, weil Sie hier auch Dinge erfahren, an die Sie vielleicht gar nicht gedacht haben. Sofern Sie einen Architekten damit beauftragt haben, organisiert dieser das für sie. Es gibt Experten, die raten dazu, dass Sie dennoch zu den kalkulierten Kosten noch einen Geldpuffer von 20 Prozent einplanen sollten, weil man eben nicht genau sagen kann, was beim Altbau unter dem Putz tatsächlich los ist.
- Spezialisierte Handwerker: Nicht jeder Handwerker kann zum Beispiel eine Stuckdecke oder Spezialfenster denkmalgerecht in einer Immobilie einbauen und sanieren. Spezialisten kosten aber in aller Regel mehr Geld als normale Handwerker. Und sie sind zudem gefragte Experten. Alleine dadurch erhöhen sich die Sanierungskosten, selbst bei vermeintlich kleineren Arbeiten.
- Baubegleitung: Es ist auch empfehlenswert, dass Sie sich von einem versierten Fachmann bei der umfassenden Sanierung begleiten lassen. Das können Sie zum Beispiel über eine Baubegleitung über einen der zahlreichen Bauherrenverbände organisieren. Oder Sie beauftragen direkt einen Architekten, der Ihnen ja dann auch im Vorfeld schon bei den Angeboten helfen kann. Achten Sie darauf, dass die Fachleute auch wirklich auf Denkmäler spezialisiert sind und lassen Sie sich Referenzen benennen. Kleinere Maßnahmen können Sie sicherlich auch alleine begleiten. Kümmern Sie sich hier vor allem im Vorfeld auch um eine gute Bauzeitenplanung und informieren Sie sich genau darüber, was Sie eigentlich konkret möchten. Eine gute Vorbereitung spart am Ende Zeit und Geld.
- Besonderheiten beim Denkmal: Darüber hinaus stellt sich bei der denkmalgeschützten Immobilie noch eine weitere Herausforderung: Sie dürfen nicht einfach selbstständig entscheiden, was genau und auch wie genau Sie etwas verändern oder sanieren dürfen. Die Denkmalbehörde macht dazu konkrete Vorgaben, an die Sie sich halten müssen. Ein Vorteil aber: Die Behörde tritt hier auch als beratende Stelle auf und hilft Ihnen dabei, gute Lösungen zu finden.
- Zuständige Behörden: Denkmalschutz ist in Deutschland Ländersache. Die Obere oder Untere Denkmalschutzbehörde ist für Sie vor Ort verpflichtender Ansprechpartner; sie führt auch entsprechende Listen mit Boden- und Baudenkmälern. Das ist total interessant für Sie, denn möglicherweise erfahren Sie anhand dieser Listen schon relativ viel über die Geschichte Ihres Grundstücks oder Ihrer Immobilie. Ein Haus mit Geschichte! Das ist schon etwas Besonderes.
Auch mit zwei „linken Händen“ können Sie durch eine gute Planung und Vorbereitung viel Zeit und Geld sparen. Nutzen Sie die verschiedenen Informationsangebote und natürlich vor allem die Gespräche mit den Denkmalbehörden, um sich ein eigenes Bild von den Möglichkeiten zu machen.