Hausversicherungen

Policen gegen finanziellen Schaden

Als Immobilienbesitzer gehen Sie ein hohes finanzielles Risiko ein. Es gibt einige Versicherungen, die Sie hier vor Schaden schützen.

Bei manchen Versicherungen verlangt die Bank, dass Sie diese zum Finanzierungsgespräch vorlegen können. Andere sind eher "nice-to-have". Wichtig: Doppelte und dreifache Absicherungen der gleichen Risiken bringen nichts.

Besonderer Blick auf die Risiken rund ums Haus

Es gibt unzählige unterschiedliche Versicherungsarten und noch mehr Versicherungsunternehmen mit ganz unterschiedlichen Tarifen. Deshalb: Kontrollieren Sie genau, was Sie benötigen. Beim Thema Haus sind verschiedene Absicherungen sinnvoll:

  • Lebensversicherung: Die Bank wird von Ihnen verlangen, dass Sie das finanzielle Risiko, welches sich durch den Tod des Hauptverdieners ergibt, mit einer Versicherung abfedern. Dabei gibt es unterschiedliche Typen: Risiko-Lebensversicherung, Restschuld-Versicherung und Kapital-Lebensversicherung. Sollten Sie bereits eine dieser Versicherungen abgeschlossen haben, so informieren Sie Ihren Bankberater darüber während des Finanzierungsgesprächs. Denn dann macht es nicht unbedingt Sinn, eine weitere Police in voller Höhe abzuschließen. Generell raten Verbraucherschützer vom Abschluss einer Kapital-Lebensversicherung eher ab, denn damit werden oft auf ungünstige Weise ein Versicherungs- und ein Ansparziel miteinander verkoppelt.
  • Haftpflichtversicherung: Eine private Haftpflichtversicherung gehört zu den sehr wichtigen Policen. Experten sprechen hier auch von existenzgefährdenden Risiken, die dadurch abgesichert werden. Und zudem ist diese Police auch noch ziemlich günstig. Wichtig: Sofern Sie Ihre Immobilie selbst bewohnen, sichert Ihre private Haftpflichtversicherung die Risiken dadurch in aller Regel mit ab. Als Vermieter müssen Sie aber eine separate Police - die Grundbesitzerhaftpflichtversicherung - abschließen. Sie können die Kosten dafür aber über die Betriebsausgaben auf die Mieter umlegen.
  • Unfallversicherung: Sofern Sie auf der Baustelle selbst mit anpacken, sollten Sie über eine private Unfallversicherung nachdenken. Für Ihre privaten Helfer auf der Baustelle sind Sie sogar verpflichtet, diese bei der Berufsgenossenschaft Bau anzumelden. Machen Sie das nicht, drohen Ihnen hohe Strafzahlungen. Beauftragte Bauunternehmer verfügen natürlich über eine eigene Absicherung.
  • Bauversicherungen: Noch während des Baus kommt es zu einer Überschwemmung. Das verursacht hohe und existenzbedrohende Kosten, denn den Kredit müssen Sie ja dennoch weiter bedienen und womöglich sind auch die Reparaturen immens teuer. Dagegen schützt die sogenannte Bauwesens- oder Bauleistungsversicherung - unsinnig ist diese allerdings, wenn der Bauherr etwa beim Bauträgermodell oder Kauf einer Eigentumswohnung keinerlei Verantwortung für die Baustelle trägt.
  • Feuerrohbauversicherung/Wohngebäudeversicherung: Brennt der Rohbau ab, dann kann man auf der Baustelle noch einmal von vorne beginnen. Weil dies ein so hohes finanzielles Risiko darstellt, verlangt die finanzierende Bank in der Regel auch den Abschluss einer Feuerrohbauversicherung. Positiv: Sofern Sie diese gleich in die ohnehin nach dem Bau notwendige Wohngebäudeversicherung übergehen lassen, ist diese sogar oft kostenlos. Sie sollten also vor allem auf die Konditionen der Wohngebäudeversicherung achten und den Tarif genau danach auswählen.
  • Hausratversicherung: Sofern Sie teures Inventar in Ihrer Immobilie haben, lohnt sich auch die Hausratversicherung. Sie haftet für Schaden, der Ihren beweglichen Dingen zustoßen kann.Hier unterscheiden sich auch die Konditionen: Häufig ist der Verlust des Inventars nicht existenzvernichtend, weshalb diese Versicherungspolice auch nicht nicht zu den absolut notwendigen Absicherungen gehört - es hängt halt davon ab, welche Werte Sie in Ihrer Immobilie angesammelt haben.

Die Vertragsbedingungen und auch die Preise für die verschiedenen Leistungen der unterschiedlichen Versicherungen können sich stark unterscheiden. Informieren Sie sich hierzu gut und lassen Sie sich seriös beraten.

Praxistipp:

Analysieren Sie genau, welche Versicherungen Sie wo abgeschlossen haben. Denn in vielen Fällen macht es keinen Sinn, eine Doppelversicherung zu haben - etwa eine Reisehaftpflicht über die Kreditkarte und zusätzlich noch eine private Haftpflichtversicherung. Als Familie und Paar können Sie davon profitieren, dass Sie bestimmte Versicherung nicht separat, sondern gemeinsam abschließen können.

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