Thermografie fürs Haus durchführen

© 11/2024 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG / Jörg Stroisch

Was Sie in diesem Artikel lernen

  • So funktioniert die Thermografie
  • Wie eine Thermografie geplant werden kann
  • Welche Kosten für eine Thermografie entstehen
  • Praxistipp: Kommunale Förderung beachten

Einleitung

Der Beginn des Winters ist der ideale Zeitpunkt, um Ihr Haus auf Schwachstellen an der Gebäudehülle zu untersuchen. Das gelingt mit der Thermografie.

So funktioniert die Thermografie

Die Thermografie ist ein Hitzebild des eigenen Hauses. Mit einem speziellen Fotoapparat wird dabei das Haus fotografiert: Stellen, an denen viel Wärme entweicht, sind deutlich rot und orange gekennzeichnet. In Bereichen, in denen die Wärme nicht entweicht, ist es hingegen blau.

Ob beim Einfamilienhaus oder beim Mehrfamilienhaus: Eine Thermografie kann sinnvoll sein. Sie offenbart nämlich im Idealfall Stellen, an denen übermäßig viel Wärme entweicht. Das kann zum Beispiel beim Altbau ein Indiz für einen Schaden am Dach oder an der Fassade sein. 

Das Bild wird mit einer speziellen Wärmebildkamera aufgenommen, die Infrarotlicht mit einer Wellenlänge zwischen 8 und 14 Mikrometern aufnimmt. Einfache Kameras kosten ab etwa 700 Euro aufwärts, teurere Sets können schon mal mehrere zehntausend Euro kosten. Allerdings ist die Kamera nicht alles. Es kommt auch auf deren Anwendung und die Interpretation der Ergebnisse an. Auch deshalb ist es eher sinnvoll, einen Dienstleister mit der Thermografie zu beauftragen.

 

Wie eine Thermografie geplant werden kann

  • Zeitpunkt: Die Messung sollte bei geringen Außentemperaturen durchgeführt werden, damit eine Temperaturdifferenz zwischen innen und außen zwischen  12 und 15 Grad Celsius erreicht wird. Es sollte nicht regnen. Und es sollte auch dunkel sein. Deshalb eignet sich dafür der Winter besonders gut. Anderenfalls können die Ergebnisse stark verfälscht werden – sie sind ohnehin nur ein Indiz.
  • Beratung und Durchführung: Thermografien werden von Energieberatern oder auch Schornsteinfegern durchgeführt. Achten Sie darauf, dass die Dienstleister für diese Arbeit qualifiziert sind, etwa durch eine spezielle Zertifizierung. Denn sehr wichtig ist auch, dass "richtig" gemessen und interpretiert wird.
  • Blower-Door-Test: Eine weitere Methode ist der Blower-Door-Test, bei dem die Dichtigkeit gemessen wird. Dieser wird auch gerade dann angewandt, wenn der Erfolg einer Sanierungsmaßnahme getestet werden soll.
  • Förderung im Rahmen der Energieberatung: Besonders sinnvoll ist eine Thermografie natürlich dann, wenn sie in eine generelle Energieberatung rund um das eigene Haus eingebettet ist. Die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die Energieberatung großzügig. Ein Zuschuss in Höhe von 50 Prozent des Beraterhonorars, maximal aber 650 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern und maximal 850 Euro bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten gibt die BAFA dazu. Und natürlich kann die Thermografie ein Bestandteil einer solchen Energieberatung sein.

Die Thermografie ist ein guter Einstieg in die Energiebilanz des eigenen Hauses – bei überschaubaren Kosten können Sie hier schon einige Schwachstellen identifizieren.

 

Welche Kosten für eine Thermografie entstehen

Eine Thermografie ist eine recht günstige Maßnahme. Es ist natürlich im Rahmen der energetischen Sanierung und der damit verbundenen Baufinanzierung sinnvoll, eine komplette Energieberatung inklusive Energieausweis in Anspruch zu nehmen.

Art (für ein Einfamilienhaus) Kosten
Thermografieaufnahme

400 bis 600 Euro (Webrecherche)

Blower-Door-Test (baubegleitend und/oder mit Zertifizierungsmessung)

300 bis 800 Euro (Webrecherche)

Praxistipp:

Es gibt übrigens immer wieder sehr lokale Förderangebote, etwa von Ihrer Kommune oder dem örtlichen Stromanbieter. Informieren Sie sich dort, ob es einen Zuschuss zu Ihrer Thermografie gibt – und was die Rahmenbedingungen sind.

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