Energetisch Sanieren

Was die energetische Sanierung bringt und kostet

Nur die Sanierung des Daches oder doch gleich des kompletten Einfamilienhauses? Wenn Sie Energie einsparen wollen, haben Sie dafür viele Möglichkeiten - und es wird auch staatlich gefördert.

Ihr Haus ist schon in die Jahre gekommen? Oder Sie planen gerade den Kauf eines Einfamilienhauses, bei dem schon etwas mehr als der Putz abblättert? Der günstige Preis hat dann seinen Grund, denn eine Komplettsanierung kann richtig teuer werden.

Tipps rund um die energetische Sanierung

Vieles ist gesetzlich über die Energieeinsparverordnung (EnEV) geregelt. Wenn Sie eine Bestandsimmobilie sanieren wollen, sind Sie sogar verpflichtet, bestimmte energetische Standards einzuhalten. Ein Überblick:

  • Fristen: Sofern Sie ein kleines Haus kaufen - bis zu zwei Wohnungen -, musste Ihr Voreigentümer nicht gemäß EnEV nachrüsten. Sie sind als neuer Eigentümer allerdings innerhalb von zwei Jahren dazu verpflichtet, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
  • Nachrüstfristen: Sofern der Voreigentümer Ihres Hauses sich darum noch nicht gekümmert hat, haben Sie folgende energetische Nachrüstfristen: Unter bestimmten Umständen muss der Heizkessel erneuert werden, nämlich dann, wenn er schon vor Anfang 1985 betrieben oder aufgestellt wurde. Des Weiteren muss die oberste Geschossdecke oder das Dach gedämmt werden, es müssen Warmwasserleitungen und Heizungsleitungen gedämmt und Zentralheizungsregelungen und Thermostate installiert werden. Es gibt hierfür Ausnahmeregelungen, weshalb Sie sich genau informieren sollten. Geregelt ist das in einigen Paragrafen der EnEV.
  • Sanierung von Fassade und Fenstern: Sofern Sie die Außenwand eines Hauses erneuern wollen, sind Sie verpflichtet, hierfür die Bestimmungen der EnEV einzuhalten. Das bedeutet, dass Sie einen U-Wert von 0,24 W/(qk·K) erreichen müssen, eine recht ordentliche Dämmung ist die Folge. Die Kosten sind hoch: Sie müssen mit 60 bis 150 Euro pro Quadratmeter bei einer Runderneuerung rechnen; individuelle Abweichungen sind denkbar. Nur, wenn lediglich Teile der Fassade - weniger als zehn Prozent - erneuert werden, greift eine Bagatellgrenze, die Sie von den energetischen Vorgaben befreit. Sprich: Kleinere Ausbesserungsarbeiten fallen in der Regel unter diese Bagatellgrenze - im Zweifel erkundigen Sie sich aber besser bei einem Fachbetrieb.
  • Sanierung Dach: Sehr aufwändig kann auch die energetische Sanierung des Daches sein. Aber: Sofern Sie das Dach gar nicht ausgebaut nutzen wollen, müssen Sie "nur" die obersten Geschossdecken dämmen. Das ist wesentlich weniger aufwändig als eine komplette Dachsanierung. Soll aber der Dachboden bewohnt werden, dann wird möglicherweise eine Aufstockung der Holzkonstruktion notwendig; hier muss auch statisch festgestellt werden, was notwendig und machbar ist. Ein einheitlicher Preis ist hier kaum ermittelbar, zu individuell ist auch der Dachstuhl. Lassen Sie sich im Vorfeld von einem unabhängigen Energieberater über die Möglichkeiten unterrichten und holen Sie immer mehrere Angebote von Fachbetrieben ein, um die Kosten gut kalkulieren zu können.
  • Heizungsanlage: Als Besitzer eines Hauses sind Sie - mit den oben beschriebenen Ausnahmen - zu einem gewissen Mindeststandard bei der Heizungsanlage verpflichtet. Es ist dabei immer eine Kosten-Nutzen-Kalkulation, ob sich sogar der Wechsel zu einem anderen Energieträger - womöglich zu regenerativen Energiequellen - ökonomisch lohnt, denn im Bestand ist das Nachrüsten wesentlich aufwändiger als beim Neubau. So bedarf es für eine Beheizung mit Wärmepumpe oder Solarkollektor einer Fußbodenheizung - ist diese nicht vorhanden, wird es eben richtig teuer.

Der Staat fordert eine bessere energetische Bilanz von Gebäuden, er fördert aber auch. Unter anderem die KfW hat sehr attraktive Zuschuss- und Kreditangebote im Programm. Auf einer Übersichtsseite mit den Förderprogrammen werden diese aufgeführt.

Praxistipp:

Die KfW-Darlehen lassen sich übrigens prima mit Ihrer normalen Baufinanzierung kombinieren. Die Beantragung übernimmt dabei Ihr Kreditberater. Damit Sie in Genuss der zinsgünstigen Darlehen kommen, sollten Sie sich frühzeitig mit den Förderprogrammen auseinandersetzen. Ihr Berater unterstützt Sie dabei.

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