Immobilieninvestment

Ihre Anlage ins "Betongold"

Neben dem Erwerb eines Hauses als Kapitalanlage oder zum Selbstbewohnen können Sie auch auf vielen andere Arten in Immobilien investieren - mit Vor- und Nachteilen.

Vielleicht wollen oder können Sie nicht einen hohen Kredit für den Kauf einer Immobilie aufnehmen, wollen aber dennoch gerne in das "Betongold" investieren. Zunächst: Zwar werden mancherorts derzeit Höchstpreise für Immobilien gezahlt - das heißt aber noch lange nicht, dass ein Investment dann vernünftig ist.

Alternative Anlageformen für Immobilien

Bei allen Anlageformen sollten Sie sich immer überlegen, ob sie Ihrem Risikoprofil entsprechen und zu Ihnen passen. Manchmal ist viel Wissen notwendig, um die Anlageprodukte rund um die Immobilie zu verstehen. Ein Überblick möglicher Anlageformen:

  • Geschlossene Immobilienfonds: Geschlossene Fonds gehören zum sogenannten grauen Kapitalmarkt, der aber mittlerweile auch über das Kapitalanlagegesetzbuch reguliert ist. Hier beteiligen Sie sich stark unternehmerisch an einer fest definierten Anzahl an Immobilien - manchmal nur einer - und meistens auch mit hohen Geldbeträgen. Sie gehen damit also ein hohes Risiko ein. Geschlossen nennen sich diese Fonds, weil in sie nur bis zu einer gewissen Obergrenze für fest definierte Objekte eingezahlt werden kann. Sie sollten auch wissen: Eine Veräußerung einmal gezeichneter Anteile ist äußerst schwierig, manchmal besteht sogar eine Nachschusspflicht. Diese Anlageform ist durch viele fragwürdige Geschäfte in der Vergangenheit in Verruf geraten. Auch deshalb ist sie nur etwas für sehr erfahrene Anleger.
  • Offene Immobilienfonds: Gerade in Zeiten boomender Immobilienmärkte geraten auch offene Immobilienfonds in den Blick von Kleinanlegern. Anders als geschlossene Fonds, kaufen und verkaufen diese entsprechend ihres Anlagevermögens Immobilien ein. Obwohl derzeit viele Märkte boomen, haben solche Fonds manchmal ein Problem: Sie erhalten nicht mehr adäquate Objekte, in die sie investieren können. Ein bombensicheres Investment, wie früher gerne suggeriert wurde, sind sie auch nicht: Die Finanzkrise hat gezeigt, dass auch diese Fondskonstruktion zu Verlusten führen kann. Ein Vorteil ist, dass die Anteile - in aller Regel - zumindest nach einer Karenzzeit wieder verkauft werden können. Es besteht aber dennoch das Risiko des Totalverlustes.
  • Immobilienaktien: Sie können auch per Direktinvestment oder über Fondssparpläne in Aktien von Immobilienunternehmen investieren. Sofern diese an der Börse gehandelt werden, haben Sie hier einen liquiden Markt. Die Anteile lassen sich also jederzeit wieder verkaufen - allerdings kann es dann zu erheblichen Kursverlusten kommen. Natürlich kann ein Unternehmen in die Insolvenz gehen, so dass auch hier das Risiko eines Totalverlustes besteht. Allerdings arbeiten diese Unternehmen aufgrund der Börsenvorschriften sehr transparent.
  • Crowdinvestment: Eine hippe Art des Investments ist das Crowdinvestment in Immobilien. Jetzt sollten Sie sich natürlich zunächst immer fragen, ob hip tatsächlich eine gute Anlagestrategie für Sie ist. Solche Crowdinvestments funktionieren ähnlich wie geschlossene Fonds. Allerdings sind die Kosten dafür meist geringer - und sie werben mit einer höheren Transparenz.

Kontrollieren Sie genau, in welche Unternehmen Sie konkret investieren. Wägen Sie dabei die Chancen und Risiken genau voneinander ab. Im Zweifel sollten Sie sich Hilfe von einem möglichst unabhängigen Experten für Ihre Anlageentscheidung holen.

Praxistipp:

Das sogenannte Klumpenrisiko ist bei Investitionen ein sehr bedeutendes: Setzen Sie bei Ihren Investments nie alles auf eine Karte. Zwar ist dann die Renditechance womöglich geringer, aber auch das Risiko, dass Sie durch einen Reinfall alles verlieren. Mischen Sie deshalb konservative und risikoorientierte Anlagen in einem gesunden Portfolio - die in diesem Text beschriebenen Anlageformen sind alle sehr risikoorientiert.

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