Mehrgenerationenhaus

Neue Wohnkonzepte mit dem Mehrgenerationenhaus

Immer mehr Wohnungsbaugesellschaften bieten eine Alternative zur Standard-Eigentumswohnung an: das Mehrgenerationenhaus. Das hat Vorteile - kostet aber auch etwas mehr.

Zunächst: Einheitliche Standards gibt es beim Mehrgenerationenhaus nicht. Mal versteht man darunter, dass Wohnungen in einem Haus barrierefrei sind, mal sogar integrierte Betreuungs- und Aktivitätenkonzepte für die Bewohner in dem Haus.

Tipps und Tricks rund um das Mehrgenerationenhaus

Der Einzug in eine Mehrgenerationenhaus hat viele Vorteile, aber möglicherweise auch gewisse Nachteile. Kontrollieren Sie also dieses Immobilieninvestment gründlich. Ein Überblick:

  • Verschiedene Konzepte: Es gibt unterschiedliche Arten, ein Mehrgenerationenhaus zu organisieren. Grundlegend ist dabei die Idee, dass mehrere Generationen gemeinsam wohnen sollen und sich auch umeinander kümmern. Das Quartier soll lebendig gemacht, die Gemeinschaft gestärkt werden. In einer Broschüre informiert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Mehrgenerationenhaus über grundlegende Konzepte.
  • Gute Beratung: Die Stiftung Trias informiert auf einer Website über alternative Bauprojekte. Hier gibt es auch ein Beraternetzwerk, welches Sie bei Bedarf nutzen können.
  • Eigentumswohnungen und Baugruppen: Manchmal werden Mehrgenerationenhäuser durch sogenannte Baugruppen realisiert, bei dem die zukünftigen Eigentümer einer Eigentumswohnung dort gemeinsam die Planung in Auftrag geben und auch gemeinschaftlich alle wichtigen Entscheidungen treffen. Das kann sehr anstrengend sein, aber oftmals ist es im Ergebnis auch günstiger und besser, als wenn Sie eine Eigentumswohnung „von der Stange" kaufen. Wie bei allen Eigentumswohngemeinschaften gilt auch beim Mehrgenerationenhaus: Sie sollten Kompromissbereitschaft mitbringen, um lange Jahre glücklich dort zu leben.
  • Höhere Kosten: Wenn eine Immobilie barrierefrei errichtet werden soll - zum Beispiel entsprechend der DIN 18040-2 - dann kostet das auch etwas. Im Neubau kann das alles gleich bei der Planung berücksichtigt werden und entsprechend können auch gute Konditionen verhandelt werden. Deutlich teurer wird in der Regel der Umbau in einem Bestandsbau. Und beachten Sie auch: Ein Aufzug kann schnell 100.000 Euro kosten, der Unterhalt ist ebenfalls nicht billig - Barrierefreiheit kostet also auch laufend Geld.
  • Förderung: Neben Darlehen der KfW, die auch ausdrücklich zum Beispiel genossenschaftliche Projekte fördern, gibt es auch das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus, mit dem zumindest einzelne Projekte unterstützt werden.

Ein Mehrgenerationenhaus lässt sich auch recht klein realisieren, nämlich dann, wenn die eigenen Eltern eine Wohnung im eigenen Haus erhalten. Dabei kann es steuerlich interessant sein, diese Wohnung ganz formal an die Eltern zu vermieten - denn dann können anfallende Kosten wiederum von der Steuer abgesetzt werden.

Praxistipp:

Beim Kauf einer Wohnung in einem Mehrgenerationenhaus gilt ebenso wie bei jedem anderen Immobilienkauf: Kalkulieren Sie genau Ihre finanziellen Möglichkeiten durch und kümmern Sie sich um eine solide Finanzierung.

© 10/2018, Haufe-Lexware GmbH & Co. KG
Ein Service der DSL Bank.