Barrierefreies Wohnen

Das Haus altersgerecht umbauen

Sie wollen Ihre Immobilie fit für die Zukunft machen? Ein Weg ist, in die Barrierefreiheit zu investieren. Das wird sogar staatlich gefördert.

Eine beständig alternde Gesellschaft macht deutlich: Es entsteht Bedarf an altersgerechten Immobilien. Studien zeigen dabei, dass sich die demografische Entwicklung schneller vollzieht als das Nachrüsten der Immobilie. Als Vermieter erarbeiten Sie sich hier mit einem guten Konzept eine attraktive neue Zielgruppe. Als Selbstnutzer sorgen Sie dafür vor, dass Sie möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben können.

Tipps rund um die Barrierefreiheit

Wenn Sie in mehr Barrierefreiheit Ihrer Immobilie investieren, ist das womöglich eine kostspielige Sache. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich gut vorbereiten. Ein paar Tipps:

  • Bedarf definieren: Es macht einen Unterschied, ob Sie die Immobilie nur barrierearm gestalten wollen oder zukünftig sogar Rollstuhlfahrer diese nutzen sollen. Überlegen Sie sich also vorher genau, welches Ziel Sie erreichen wollen – und kontrollieren Sie auch vor der eigenen Haustür, ob es realistisch umsetzbar ist. Es kommt immer wieder vor, dass zwar die Wohnung rollstuhlgerecht umgebaut wurde, der Zugang ins Haus aber nur über eine steile Treppe möglich ist. Da wurde dann in der Planung etwas falsch gemacht.
  • Guten Handwerker finden: Von der Wahl eines geeigneten Handwerkers und ggf. sogar eines Planers/Architekten hängt ab, ob Sie Ihre Umbaumaßnahme erfolgreich realisieren können. Es gibt zahlreiche Weiterbildungsprogramme, mit denen Baufirmen Fähigkeiten in diesem Bereich erlernen können – prüfen Sie bei plakativen Labeln aber immer, ob sie tatsächlich Substanz haben. Und: Lassen Sie sich Referenzen für einen barrierefreien Umbau benennen und kontrollieren Sie diese auch!
  • Förderung nutzen: Zum Glück wird die Barrierefreiheit stark gefördert. So gibt es mit dem KfW 159 "Altersgerecht Umbau Kredit", dem 455-B "Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss: Barrierereduzierung" und dem 455-E „Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss: Einbruchsschutz" spezielle Förderprogramme der KfW. Die Kreditprogramme können Sie direkt über Ihre Hausbank beantragen. Auch die Bundesländer fördern. Und in bestimmten Fällen gibt auch die gesetzliche Pflegeversicherung etwas Geld dazu.

Es gilt natürlich auch beim barrierefreien Umbau die Regel: Wer in einer Akutsituation handelt, erhält selten eine kostengünstige und gute Lösung. Deshalb: Machen Sie sich frühzeitig Gedanken um einen Umbau – auch in der selbst genutzten Immobilie! Und haben Sie keine Scheu: Zum Beispiel das barrierefreie Bad mit der bodengleichen Dusche ist heute Standard und hat absolut nicht mehr den Charme von Altenheim – sondern ist eine Wohlfühloase!

Praxistipp:

Lassen Sie sich nicht von Begriffen blenden: Barrierefreiheit ist etwas anderes als Barrierearmut! Orientieren Sie sich am besten an den Beschreibungen in der DIN-18040-2, wenn Sie Ihre Ziele definieren und sich entscheiden, welche Maßnahmen geeignet sind.

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