Wie Sie die Kosten einer Modernisierung kalkulieren

© 02/2025 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG / Jörg Stroisch

Was Sie in diesem Artikel lernen

  • Kosten-Nutzen-Faktoren bei einer Haus-Modernisierung
  • Was Sie konkret modernisieren können
  • Praxistipp: Wie Sie Eigenleistungen einplanen können

Einleitung

Ab und an ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Haus auf Vordermann bringen, eine Modernisierung steht an. Doch das hat seinen Preis.

Kosten-Nutzen-Faktoren bei einer Haus-Modernisierung

Wenn Sie eine Modernisierung planen, entsteht dabei eine Vielzahl an Kosten – nicht nur für den Material- und Arbeitsaufwand. Ein Überblick:

  • Planungskosten: Der Faktor der Planung wird oft unterschätzt oder auch komplett unterschlagen. Aber die Planung einer Modernisierung kostet mindestens  Zeit. Sofern Sie eine umfassendere Modernisierung durchführen, ist es zudem sinnvoll, sich dabei von einem Experten begleiten zu lassen, etwa von einem Architekten oder einem Baubegleiter, den viele Fachverbände anbieten. Das kostet dann auch Geld, stellt aber häufig auch sicher, dass Sie eine gute Bauqualität erhalten.
  • Material- und Arbeitskosten: Der augenscheinlichste Faktor sind die Material- und Arbeitskosten, die durch eine Modernisierung anfallen. Damit Sie diese gut abschätzen können, sollten Sie für die gewünschte Leistung mehrere Angebote einholen. Sofern Sie sich von einem Architekten oder Baubegleiter begleiten lassen, hilft dieser Ihnen auch bei der Beurteilung und Auswahl.
  • Finanzierungskosten: Gerade bei umfangreicheren Modernisierungsmaßnahmen benötigen Sie möglicherweise eine Baufinanzierung. Diese kostet – in Form von Zinsen – auch Geld. Je höher die Zinsen und je länger die Laufzeit des Kredits sind, desto teurer sind auch diese Finanzierungskosten. Übrigens: Für unterschiedliche Maßnahmen gibt es auch staatlich geförderte Kreditprogramme für Bestandsimmobilien, etwa von der KfW. Diese lassen sich oftmals problemlos in eine generelle Baufinanzierung integrieren.

Auf der Haben-Seite einer Modernisierung gibt es natürlich auch einige Faktoren, die eine Rolle spielen:

  • Komforteffekt: Ganz sicher erhöht eine Modernisierung den Komfort für die Mieter oder für Sie als Selbstnutzer Ihrer Immobilie. Etwa ein zeitgemäßes und modernes Bad oder auch eine gut funktionierende Internetleitung bis in den letzten Winkel der Immobilie erleichtern und verschönern das Leben doch ungemein.
  • Werteffekte: Immobiliengutachter unterscheiden relativ stark zwischen "verjüngenden" Sanierungen einer Immobilie und Modernisierungen, die eher reparierenden Charakter haben. Das bedeutet, wenn durch eine Sanierung eine nachhaltige und umfassende Verbesserung der Immobilie ermöglicht wurde, wird in der Formel für die Wertermittlung die fiktive Restlebensdauer einer Immobilie erhöht, womit sich ihr Wert erhöht. Ob das auch bei Ihren Maßnahmen der Fall ist, sollten Sie im Zweifel einen Experten einschätzen lassen.
  • Vermarktungseffekt: Unabhängig von dem Immobilienwert kann sich durch eine Modernisierung auch die Vermietbarkeit oder Verkaufbarkeit einer Immobilie erhöhen. Etwas pauschal gesagt: An einem Haus und einer Wohnung, an der nichts mehr gemacht werden muss, sind manche Mieter und Käufer eher interessiert.
     

Was Sie konkret modernisieren können

Eine Modernisierung geht über die reine Instandhaltung und Reparatur hinaus: Hier wollen Sie einen neuen Wohnstandard erreichen, meistens einen besseren Komfort. Sie ist also nicht unbedingt notwendig, etwa, weil Bauschäden drohen, sondern einfach Ihr persönlicher Wunsch. Ein Überblick:

  • Bad: Häufig ist es sinnvoll, nach einer gewissen Zeit das Badezimmer zu modernisieren. Hier gibt es diverse Möglichkeiten für Sie. Üblich ist heutzutage die bodengleiche Dusche – oftmals aber gar nicht so einfach zu realisieren. Auch die neue Fliesung ist aufwändig. Und vielleicht denken Sie ja auch über eine spezielle Badezimmerbeleuchtung nach. Das Badezimmer als Wellness-Oase: Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Umso wichtiger ist es, dass Sie hier Zeit in den Vergleich der Möglichkeiten und in die Planung investieren. Je besser Sie dies machen, desto besser sind am Ende auch die Kosten kalkuliert. 
  • Tapezieren & Co: Auch das Tapezieren und Streichen des Hauses ist eine Modernisierungsmaßnahme, ebenso der neue Teppich oder das Parkett. Vergleichen Sie auch hier die verschiedenen Möglichkeiten. 
  • Smart Home: Auch nicht unbedingt notwendig, aber dennoch eine merkliche Komforterhöhung stellen alle Maßnahmen für ein "intelligenteres" Haus dar. Wenn Sie etwa eine komfortable Steuerung aller Stromverbraucher von einer oder mehreren Konsolen realisieren wollen, dann können Sie dafür in eine komplett neue Elektroinstallation investieren. In kleinerem Rahmen lassen sich viele dieser Maßnahmen zum Beispiel auch über funkgesteuerte Lösungen erreichen – wägen Sie hier auch die Kosten und den Nutzen ab.
  • Barrierefreiheit: In Anbetracht des demografischen Wandels wird der Bedarf an leicht zugänglichen und barrierefrei nutzbaren Wohnungen steigen. Hier gibt es ein ganzes Bündel an unterschiedlichen Maßnahmen, die Sie ergreifen können. 

Es ist sinnvoll, dass Sie auch bei kleineren Modernisierungsmaßnahmen immer mehrere Angebote einholen. Die Handwerker sollten sich auch vor Ort ein Bild machen. Das hat den Vorteil, dass Sie von deren Tipps profitieren – und so auch gleich abschätzen können, ob Ihre Ideen realistisch sind.
 

Praxistipp

Gerade bei Modernisierungsleistungen kann es sinnvoll sein, dass Sie auch Ihre eigene Arbeitskraft einsetzen. Ob Ihre Eigenleistung bei der Modernisierungsmaßnahme sinnvoll ist, hängt nicht nur davon ab, ob Sie handwerklich begabt sind. Es ist auch oft eine Zeit- und Qualitätsfrage, die eine Rolle spielt: Professionelle und gute Handwerker, die eine Arbeit tagtäglich machen, können viele Tätigkeiten besser ausführen. Achten Sie auch unbedingt darauf, dass Ihre Eigenleistung und die Handwerksleistungen sich nicht verschränken. Einerseits können Zeitverzüge entstehen. Andererseits ist es bei späterem Schaden dann schwierig, die Haftung zweifelsfrei zu klären.

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